Wird sich nun alles ändern?

Wie man es nennt, Corona, SARS-CoV-2 oder Covid19 – für uns haben all diese Bezeichnungen, die ich in den Medien aufgeschnappt habe, einen Nenner – sie bedeuten VERÄNDERUNG.

Nicht nur im privaten Leben hat sich plötzlich die Situation drastisch verändert. Auch wir als Unternehmen mussten schnell handeln und reagieren.

Erst redeten alle nur davon, dann wollte sich schon keiner mehr die Hand geben – und plötzlich fiel das erste Mal das Wort „Pandemie“.

Schnell mussten Maßnahmen ergriffen werden – es ist der 18.03.2020 – eine Information an unsere Kunden geht heute raus – wir bleiben alle ab sofort im Home-Office.

Während andere Unternehmen erst noch die technische Umgebung für ein reibungsloses Arbeiten von zu Hause aus einrichten, war unsere Besatzung von einem in den nächsten Tag im Home-Office und konnten so die Projekte ohne große Ausfälle weiterbearbeiten.

Wir haben uns optimal vorbereitet und konnten somit schnell reagieren – das Arbeiten von zu Hause war kein Fremdwort für uns und ganz klar die beste Lösung in dieser verzwickten Lage.

Nachdem alle nun im Jogger oder Bademantel am Küchentisch, im Keller oder am „home made office“ arbeiteten, mussten wir uns neu formieren. Die täglichen dailys starteten nun früher, (es musste ja keiner mehr anreisen ??) – die Kunden wurden über die Home-Office Situation informiert, die Standortbetreuung wurde sichergestellt, die Routinelieferungen gestoppt und die Zentrale umgeleitet. Und zack - wir haben uns der Situation gestellt und neu formiert.

Schwieriger war es da für mich als Mama von zwei kleinen Jungs. Für mich fühlte sich die Krise wie ein unüberwindbarer Mount Everest an. Wie sollte ich nun meine Arbeit leisten und das ohne jegliche Betreuung. Auf Omas und Opas sollte man ja auch bitte nicht zurückgreifen – na super! Wenn sich das für euch nicht nach einem riesigen Berg anhört, dann habt ihr keine Kinder :).

Nach einigen Tagen der Unsicherheit, suchte ich nun das Gespräch zur Führungsebene. Wie würde es für mich weitergehen? Wie soll ich das machen? Was kommt jetzt auf mich zu? Ein klärendes Gespräch war jetzt bitternötig. Viel musste ich nicht erklären. Nachdem ich meine Situation beschrieben hatte, erlöste mich mein Vorgesetzter von meinen Sorgen mit ganz einfachen Worten: „Mach Dir keine Sorgen, wir werden das gemeinsam schaffen“. Diese Worte waren schnell gesagt, für mich aber, war das die Rettung vom größten Berg der Welt. Jetzt hatte ich nur noch einen Hügel zu bewältigen.

Dafür an dieser Stelle ein großes Lob und vielen Dank, dass ich hier nicht verzweifeln musste, wie viele andere Mütter in meiner Situation.

Langsam gewöhnten sich alle an die neue Routine und das länger schlafen. Aus dem Bett raus, eben noch den Kaffee in die Hand und ab ins tägliche Daily.

Wir tauschen uns aus, per Skype Chat, Skype Anrufe, E-Mail oder auch mal per Whats App (nichts Geschäftliches – eher wie geht’s und so). Der Kontakt steht – aber die soziale Ebene fehlt. Kein face to face – kein ist alles ok, Du siehst so angeschlagen aus. Kein Lachen zu sehen, kein Witz beim Vorbeigehen. Das fühlt sich an, als würde sich die Welt zu Hause nur langsam drehen.

Ich fahre jeden Montag und jeden Donnerstag für ein paar Stunden ins Büro, (dank einer kleinen Betreuungslösung im engeren Familienkreis) Checke die Post, gieße die Blumen und erledige alles, dass anfällt. Aber so allein im Gebäude ist es dann doch schon ganz schön leer.

Die Zeit steht still – es geht voran und alle arbeiten – aber dennoch ist es so, als wären wir in dieser Phase stehen geblieben. Die Infektionsrate steigt, die Geschäfte bleiben zu, wir sitzen zu Hause und hoffen, dass es bald ein Ende gibt.

Verfasser: Alina Tarazona, Betriebswirtin, Assistentin der Geschäftsleitung bei der PrimeFact IT Solutions GmbH & Co. KG